Liebe Freundinnen und Freunde des guten Wortes, liebe Lyrikfans,
es ist schön, wie dieser Newsletter gleich wieder seine ganz eigenen Wege geht. Gestern schrieb mir Margrit Philipp zum Gedicht des Tages: »Ich habe aktuell die große Ehre 22 PhilippinerInnen, die als AltenpflegehelferInnen ausgebildet werden, in der deutschen Sprache zu trainieren. In der Berufsfachschule für Pflege wird zudem Deutsch unterrichtet und es sind insbesondere auch literarische Texte vorgesehen, die sich mit Alter, Tod und Krankheit befassen. Welch ein großartiges Gedicht heute! Ich werde es alsbald besprechen. Ich freue mich auf die weitere Lyrische Post!«
Besonders spannend fand ich dann noch die Rückmeldung des Lyrikers H.U.Gosmann: »Die eigentliche Angst ist aber m. E. nicht nur die Angst vor dem Sterben, sondern die Angst vor der Leere; davor, nicht wirklich gelebt zu haben. Oft weichen wir dieser Angst aus, indem wir uns ablenken – mit Konsum, Unterhaltung, ständiger Aktivität. Das nimmt den Druck für den Moment, füllt das Leben aber nicht wirklich. Wirklich erfüllt wird es dort, wo wir etwas beitragen, wo wir durch etwas innerlich bewegt werden, wo wir Nähe zu anderen spüren und Verbundenheit, wo wir eine Haltung finden, die uns auch durch schwierige Zeiten trägt.«
Karin Minet fügte hinzu: »Ist Unsterblichkeit wirklich ein erstrebenswertes Ziel? Hat man nicht irgendwann genug gelebt und ist froh, sterben zu dürfen? Gibt es nicht trotzdem noch Trauer, Depressionen, negative Gefühle? Werden mit der Unsterblichkeit automatisch auch alle Probleme unserer Welt gelöst? Sie sehen, Ihre Gedanken lösen viel bei mir aus.«
Heute soll es – diese Themen aufgreifend – ein ganz kurzes Gedicht sein.
Herzliche Grüße,
Matthias Kröner
