Andere Welt
Was sie sich bedeuteten,
hatte er sich manchmal gefragt,
als sie noch lebte.
Was sie sich bedeuteten,
wusste er,
als sie starb.
So führten sie Zwiegespräche.
Sätze, die hätten gesagt sein können.
Manchmal stritten sie.
In den guten Momenten fühlte er sie sehr stark.
Es warf ihn fast um vor Schmerz. In den schlechten
verblasste alles.
Sogar der Schmerz.
Das wäre der Augenblick gewesen,
um abzuspringen. Doch er sprang – ohne es zu wollen –
hinterher.
Am Morgen fanden ihn seine Kinder.
Sie sprachen nie darüber. Doch beide spürten
eine Leichtigkeit in der Luft.
Hinterher
Damals,
als ich Angst hatte
vor dem Tod. Damals
mit 16, fragte ich meinen Vater,
wie er das sehe.
Er erzählte von Franz von Assisi,
der sich zum Sterben legte, zu Schwester Tod.
Er habe nicht gezweifelt,
ob die Entscheidung richtig sei.
Mein Vater zweifelte auch nicht.
Seither lebt meine Mutter weiter.
Sie vermisst ihn, täglich.
Sie erinnert sich an ihn, täglich.
Sie lebt es trotzdem weiter – ihr und sein Leben.
Mein Bruder sagte neulich zu ihr,
dass mein Vater ein Vorbild sei. Im Sterben.
Sie eines
im Weiterleben.