Liebe Freundinnen und Freunde des guten Wortes, liebe Lyrikfans,
heute gönnen wir uns mal einen langen Vorspann, da ja schon der letzte Tag dieses sehr besonderen Projektes angebrochen ist.
Den Anfang macht Ingrid Hofmann: »Ich finde es wirklich wundervoll, wie es Ihnen gelingt, mit einer ganzen Fangemeinde einen Kontakt aufzubauen und Anregungen für einen Gedankenaustausch zu geben, herzlichen Dank nochmals für dieses neue Format! Ihre Mutter-Verse haben mich wieder einmal sehr zum Nachdenken darüber gebracht, wie ich die Nähe des Todes empfinde. Natürlich lebt man sein ganzes Leben mit dem Tod in Nachbarschaft, aber die Einstellung zu ihm verändert sich im Laufe der Zeit: Während der Tod in der Jugend und auch in mittleren Jahrzehnten noch Angst bereitet und man ihn als Gegner betrachtet (oder man ist mit Familie und Beruf zu sehr beschäftigt, sich darüber Gedanken zu machen), ›versöhnt‹ man sich mit zunehmendem Alter mit ihm und verändert die eigene Einstellung. Man akzeptiert die Endlichkeit des Lebens und betrachtet den Tod sogar in vielen Fällen als Befreier von Schmerzen, Schicksalsschlägen oder Einsamkeit. Wenn diese Akzeptanz gelingt, kann man die guten Stunden umso intensiver und beglückender erleben! Gerade durch das Bewusstsein unserer Endlichkeit bin ich außerordentlich dankbar dafür, dass mein Leben überwiegend gute Weichenstellungen hatte mit einem lieben Mann, Kindern, Freunden und allem, was ich von der Welt sehen und in ihr erleben durfte – ein großer Reichtum!«
Ulmia Schneider schrieb explizit zum gestrigen Gedicht, dass »Altern etwas unglaublich Schönes ist. Man wird demütiger, dankbarer, ruhiger, man (oder ich) möchte nicht mehr wünschen, sondern sich einfach nur darüber freuen, was gelingt. Und das Äußere zeigt Anderen an, dass man eben nicht mehr alles kann und möchte, wunderbar.«
Dazu passt eine dritte Leserstimme in all ihrer Kürze: »Wir dürfen uns immer am Leben freuen im Bewusstsein, dass der Tod kein Privileg des Alters ist!«
H.U.Gosmann komplettiert den Reigen der Rückmeldungen mit diesen Zeilen: »Schade, dass der Newsletter schon zum letzten Mal erscheint. Er inspiriert mich jedes Mal aufs Neue, mich selbst noch mehr der Wortkunst zu widmen. Und er ist ein wunderbarer Gegenentwurf zur entglittenen Social-Media-Welt der schnellen Worte: ein Raum der inneren Weite, Wertschätzung, Inspiration und Lebensfreude – für so viele ›Follower‹.«
Was ich nur erwidern kann: Es war eine total schöne Lyrische Post mit Ihnen allen! Wir lesen wieder voneinander, wenn der Literarische Adventskalender startet.
Nun aber zum letzten Gedicht der Gedichte und Geschichten zu Leben und Tod!
Herzliche Grüße,
Matthias Kröner