Sie können diese E-Mail nicht lesen? Webversion öffnen

Liebe Freundinnen und Freunde des guten Wortes, liebe Lyrikfans,

heute starten wir mit einer spannenden Interpretation des gestrigen Gedichtes.

»Zunächst scheint es, als erzähle die Frau selbst und weise auf den Prozess des Alterns hin. Durch den Wechsel der erzählenden Stimme wird jedoch deutlich, dass sie – vermutlich durch eine Demenz – dazu nicht mehr in der Lage ist und ihr Mann nun für sie spricht. Gerade dieser Wechsel der Erzählerstimme unterstreicht und intensiviert ihre Aussage: Meine Worte sind eigentlich ihre Worte. Der Hinweis auf die Seniorenheime wirkt in seiner Wahrheit besonders eindringlich.« H.U.Gosmann schreibt weiter: »Vielleicht liege ich auch völlig daneben. Das macht Lyrik so spannend!«

Exakt! Sie alle kennen meine Einstellung. Literatur, Lyrik (!), gehört denjenigen, die die Worte anfassen und in ihrem Kopf herumdrehen. Gedichte sind eine so scheue Spezies, man kriegt sie nie ganz zu fassen und vermutlich macht genau das ihren Reiz aus.
Zumal ich es großartig finde, dass wir unterschiedliche Sichtweisen kennenlernen und zulassen. Eine Fähigkeit, die in unseren Zeiten nicht gerade Hochkonjunktur genießt

Eine besonders pfiffige Rückmeldung möchte ich noch zitieren. Sie stammt von Bettina Mächler. »Allerherzlichsten Dank für diese wunderschönen, berührenden Gedichte über Leben und Tod, ich freue mich jeden Tag darauf! Und etwas augenzwinkernd: Könnte ich eigentlich Ihre Gedichte zu Leben und Tod so freudig erwarten, wäre ich mir der Vergänglichkeit nicht bewusst? Und im Gegenzug, überlebe ich die Tage dazwischen, ohne Ihre Gedichte, nicht einfach deswegen, weil sie vergänglich sind?«

Diese philosophischen Fragen passen sehr gut zum Gedicht des Tages.

Herzliche Grüße,
Matthias Kröner

Nächster Halt

Würden wir weniger leiden,
wenn wir wüssten, wohin wir gingen, woher

wir kommen? Was dieser Aufenthalt
soll?
Ich weiß es nicht.
Ich weiß nur: Das Leben wäre wesentlich
langweiliger.

P.S.: Wer sich für die »Gedichte zu Leben und Tod« von 2023 interessiert, wird auf meiner Internetseite fündig!

P.P.S.: Schicken Sie diesen Newsletter jederzeit an gute Freundinnen und Freunde, die Lust auf Literatur haben. Wer die Newsletter bekommen möchte, braucht mir nur eine Mailadresse zu schicken oder kann sich direkt anmelden: www.fairgefischt.de/lyrische-post.html

 

Matthias Kröner - Grüner Weg 44 - 23909 Ratzeburg - Tel.: 0176/32331629