Liebe Freundinnen und Freunde des guten Wortes, liebe Lyrikfans,
in sechs Worten und einem Satzzeichen bringt Sabine Welß die gestrige Kurzgeschichte auf den Punkt: »In welchem Alter ist Leben einfach …«
Auch H.U.Gosmann hat wieder eine seiner spannenden und offenen Interpretationen geschickt. »Eine ungemein dichte, sinnlich aufgeladene Geschichte – ich konnte sie förmlich mitspüren. Das pulsierende, schwülheiße Leben prallt plötzlich auf die Kältekammer des Todes. Da ich nicht glaube, dass in Ihren Geschichten irgendetwas zufällig oder überflüssig ist, habe ich mir angesehen, worum es in dem Roman – den ich nicht gelesen habe – geht, und konnte die Verbindung zu Ihrer Geschichte erkennen. Die Kühlkammer, der routinierte Warenumlauf, die Paletten, das System aus Temperatur, Etiketten, Kontrolle – all das beschreibt eine Welt, die mechanisch, berechenbar, ›uhrwerkhaft‹ und dadurch unnatürlich geworden ist. Inmitten dieses technischen Systems sitzt ein Vierzehnjähriger, der Identität und Gefühl sucht. Das windschiefe Kreuz aus Flugzeugschlieren – auch hier ein technisches Symbol – löst sich auf wie die heimliche Hoffnung des Erzählers. Durch das Kreuz, Symbol des Todes – das aufgelöste Leben – zieht sich eine doppelte Transzendenz.«
Außerdem schrieb Hannelore Witt ganz generell zu diesem Projekt: »Ich bin jeden Morgen zutiefst berührt, wenn ich Ihre Verse lese und fand bisher keine Worte, dies annähernd adäquat auszudrücken. Auch all die Kommentare Ihrer Leserinnen und Leser empfinde ich als sehr berührend und kann dem nur immer wieder zustimmen …«
Herzliche Grüße,
Matthias Kröner