Kartoffeln

Es war keine gute Zeit, und ich bin mir nicht sicher,
ob sie ehrlicher war als heute, es war eine Zeit,
die es nicht mehr gibt
und die vielleicht wiederkommt,
wie alles wiederkommt, nach Jahrhunderten,
nach Jahrtausenden.
Meine Mutter zog damals mit einem Bauern los,
jeden Tag um ein Uhr nachmittags
zum Kartoffelacker. Neben ihr andere Frauen.
Vier oder fünf auf einem gummibereiften Anhänger.
Sie setzten die Kartoffeln. Sie häufelten sie.
Sie ernteten, wenn die Zeit reif war.
Es war eine mühsame Arbeit, eine buckelige, schwere.
Der Bauer fuhr auf dem Traktor vor ihnen.
Manchmal entzündete er ein Kartoffelfeuer.
Schließlich wurden sie eingelagert, die Knollen,
im Gewölbekeller. Doch erst, wenn er sie verkaufte,
der Bauer, gab es Lohn für die Arbeiterinnen.

Ich war damals dabei, als Junge –
und ich weiß alles noch, als hätte es gestern stattgefunden.
Die Kartoffelkäfer sammelte ich von den Pflanzen
und zog sie mit Grünfutter groß. Ich hielt sie als Haustiere,
bis ich sie verfütterte an die Hühner.
Ich bedauerte das nicht.
Es war eine andere Zeit, eine Zeit, die nicht wiederkommt.
Oder, wer weiß? Vielleicht doch.