Nobody does it better
Jetzt war es also soweit. Er fuhr mit dem Aston Martin ins Hauptquartier und gab seine Marke ab.
M schenkte ihm einen Wodka Martini ein – shaken not stirred – und überreichte ihm feierlich eine Schachtel mit kubanischen Zigarren, die besten, die es bei Harrod’s gab.
„Wir werden Sie hier vermissen“, sagte die neue Chefin in diesem überheblichen Ton, der ihn über Jahre hinweg gereizt hatte. „Auch wenn Ihre Vorgehensweise – nun, wie soll ich mich ausdrücken – gelegentlich eine leicht eigenwillige Färbung annahm, haben Sie immerhin einige Male die Welt gerettet. Inwieweit diese Sache gut war, wollen wir heute nicht bewerten.“
Abrupt schüttelten sie sich die Hände. Es war ihm recht, dass es so plötzlich ging: Abschiedsszenen waren alles andere als seine Stärke …
Im Vorzimmer griff er nach seinem Hut und strich Moneypenny ein letztes Mal über die Wange.
„Was erlauben Sie sich! Sie sind auch keine fünfunddreißig mehr!“
Er verließ das Büro, das im Keller einer uralten Opiumhöhle lag, verdrängte das Verlangen nach einem neuen Drink und stand plötzlich ausgespuckt in der Fußgängerzone – und zum ersten Mal in den ganzen Jahren spürte er seine Brust. Er wusste, dass es noch etwas für ihn zu tun gab.
Unverzüglich machte er auf dem Absatz kehrt und eilte wieder zurück ins Hauptquartier. An der hermetisch abgeriegelten Pforte gab er dreimal die falsche Zahlenkombination ein, bis er endlich vor ihrem Schreibtisch stand.
„Ich weiß“, sagte er, „dass meine Frage ein bisschen spät kommt, aber haben Sie heute schon etwas vor?“
Sie sah ihm ungläubig ins Gesicht, während er sich mehrere Male räusperte.
Kein Fall, nicht einmal Diamantenfieber, war so schwierig wie dieses Warten. Er prüfte die Temperatur des Kühlschranks, in dem ein Don Perignon 62 vor sich hinkühlte, verbot sich vom Kaviar zu naschen und spielte mit der berühmten Armbanduhr – der letzten, die er von Q erhalten hatte. Als er gerade die kubanischen Zigarren betrachtete, klingelte es an der Türe. Versucht lässig schlenderte er in die Diele und machte auf.
Sie war im Ballkleid erschienen. Nervös begleitete er sie ins Wohnzimmer. Schließlich entschuldigte er sich und sperrte sich in die Küche ein. Vor dem Kühlschrank machte er die Dehnübungen gegen die Rückenschmerzen.
Dann ging er zurück zu ihr. Er entkorkte den Champagner, gab den Kaviar in eine Porzellanschale und stellte sich seiner letzten großen Herausforderung.